Ursprünglich bezeichnete dieser Begriff lediglich die allgemeine Folge, Konsequenz oder den Effekt eines Handelns (z. B. durch den Ausspruch: „Erfolg ist die Summe richtiger Entscheidungen“). Mitunter wurde mit dem Wort lediglich das Erfolgen bzw. der (schicksalhafte) Verlauf eines Ereignisses beschrieben. Erst später, insbesondere mit der Industrialisierung, erhielt Erfolg die Bedeutung eines wertfreien, neutralen Resultats. Für das, was später mit „Erfolg“ bezeichnet wurde, dienten zunächst Begriffe wie „Sieg“ oder „Glück“.
In der wissenschaftlichen Diskussion gibt es zahlreiche Versuche, den Begriff des (subjektiv empfundenen) Glücks oder Erfolgserlebnisses zu operationalisieren und messbar zu machen. Demnach stellt sich eine Art Glücksgefühl ein, wenn die Fähigkeiten des Menschen in gleichem Maße wachsen wie die Herausforderungen. Steigen diese Anforderungen aber schneller als die Fähigkeiten, kommt es zu Stress oder sogar zum Burnout-Syndrom. Umgekehrt, wenn also Herausforderungen wesentlich niedriger sind als die Fähigkeiten, kommt es zur Langeweile. Fehlt es sowohl an Herausforderungen als auch an Kompetenzen, stellt sich ein Gefühl der Apathie ein.
Dieses Konzept ist die Basis für zahlreiche weitere Theorien des Erfolges, deren gemeinsamer Nenner es ist, Erfolg als die Fähigkeit zu interpretieren, gesetzte Ziele zu erreichen.[3] Zur Operationalisierung dient das Konzept der Umsetzungskompetenz, mit dem man die Ausprägung der Fähigkeit messen kann, Absichten, Ziele und Kenntnisse in Ergebnisse umzuwandeln.
In der heutigen Forschung zur Erklärung des Phänomens Erfolg liegt der Schwerpunkt auf Fähigkeiten (Kompetenzen) und nicht auf Persönlichkeitsmerkmalen, Motiven oder verschiedenen Theorien der Intelligenz. Beispielsweise ist Empathie in Berufen wie Psychiater oder Verkäufer extrem wichtig, während ein Chirurg eher handwerkliche und ein Unternehmer analytische Fähigkeiten benötigt, um erfolgreich zu sein. In manchen Berufen ist das Prozedurale Wissen von entscheidender Bedeutung. Mit anderen Worten: Von Fähigkeiten sollte man sinnvollerweise nur in Bezug auf bestimmte Aufgaben oder Ziele in einem konkreten Umfeld sprechen.[4] Es geht also um die valide Diagnose und Entwicklung operationalisierter und somit messbarer Kompetenzen, die notwendig sind, um klar formulierte Ziele erreichen zu können. Beispiele sind Führungskompetenzen für Menschen mit Führungsverantwortung, Managementkompetenzen für Personen mit funktionsübergreifender Verantwortung oder Vertriebskompetenzen für Mitarbeiter im Marketing und Vertrieb. Als situationsunabhängig bzw. übergreifend gilt die Umsetzungskompetenz oder Willenskraft, fachlich auch Volition genannt.